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CHKD Forum 2025 im Rückblick: Gemeinsam die Zukunft gestalten – Das nächste Kapitel der deutsch-chinesischen Erfolgsgeschichte

Am 4. Dezember 2025 fand in Berlin erfolgreich das CHKD Forum 2025 der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD) statt. Veranstalter war die CHKD in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Unter dem Leitthema „Gemeinsam die Zukunft gestalten – Das nächste Kapitel der deutsch-chinesischen Erfolgsgeschichte: Innovation, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung“ kamen rund 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beider Länder zusammen. Ziel war es, vor dem Hintergrund eines zunehmend komplexen und unsicheren internationalen Umfelds über Perspektiven einer stabilen und zukunftsorientierten deutsch-chinesischen Zusammenarbeit zu diskutieren. Moderiert wurde das Forum von Eva-Simona Fischkina, Senior Communication and Project Managerin der CHKD.

In seiner Eröffnungsrede stellte Dr. Chen Longjian, Vorsitzender der CHKD und General Manager der Filiale Frankfurt der Bank of China, die aktuellen Entwicklungen chinesischer Unternehmen in Deutschland vor, die ihre lokale Integration weiter vertiefen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Er betonte die solide Grundlage und hohe Resilienz der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen. Die Partnerschaft entwickle sich zunehmend von einem klassischen „Markt-gegen-Technologie“-Modell hin zu einer strategischen Zusammenarbeit auf Basis gemeinsamer Innovation.
Mit Blick auf die zunehmende Politisierung wirtschaftlicher Fragen in Deutschland äußerte Dr. Chen Sorge und erklärte:
„Wahre Rationalität bedeutet nicht, Herausforderungen zu ignorieren, sondern sie aktiv anzugehen. China wird im kommenden Fünfjahreszeitraum den Aufbau neuer Produktivkräfte und eine weitere hochqualitative Öffnung vorantreiben – Ziele, die eng mit den deutschen Bestrebungen nach Innovation und Nachhaltigkeit übereinstimmen. Beide Seiten verfügen über genug Weisheit, um Herausforderungen in Chancen für regulatorische Abstimmung und institutionelle Innovation zu verwandeln.“

In seiner Grundsatzrede analysierte Zhai Qian, Gesandter und Leiter der Wirtschaftsabteilung der chinesischen Botschaft in Deutschland, die aktuelle Lage der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen und skizzierte die zukünftigen Kooperationsperspektiven. Er hob die hohe Komplementarität der beiden Volkswirtschaften hervor und betonte die Bedeutung einer Vertiefung von Offenheit und Zusammenarbeit. Die jüngsten hochrangigen politischen Kontakte hätten ein positives Klima geschaffen und das Vertrauen der Wirtschaft weiter gestärkt.
Zhai unterstrich:
„Aus Sicht Chinas überwiegt in den deutsch-chinesischen Beziehungen die Kooperation gegenüber dem Wettbewerb, der Konsens gegenüber den Differenzen – und der gegenseitige Nutzen ist ihr grundlegender Charakter.“
Zugleich verwies er auf die große Bedeutung der Stabilität und Verlässlichkeit der chinesischen Innen- und Außenpolitik für außenhandelsorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland. Chinesische Unternehmen in Deutschland rief er dazu auf, Chancen zu nutzen und zugleich Risiken mit Augenmaß zu managen, auf faire Wettbewerbspraktiken zu achten, ihre Lokalisierungsstrategien zu vertiefen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, um so zum positiven Gesamtbild chinesischer Investoren und zu einer nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen beizutragen.

Anschließend sprach Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef und Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim DIHK, über die Erwartungen der deutschen Wirtschaft an die bilaterale Zusammenarbeit und das Investitionsumfeld. Er plädierte für einen weiteren Ausbau pragmatischer Partnerschaften, insbesondere in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Digitalisierung sowie grüne Transformation. Deutschland bleibe offen für Investitionen und wolle weiterhin günstige Rahmenbedingungen für Unternehmen aus aller Welt schaffen. Auch deutsche Unternehmen strebten eine vertiefte Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern an.

Der Bundestagsabgeordnete Nikolas Zippelius, MbD (CDU/CSU Bundestagsfraktion), Mitglied der Deutsch-Chinesischen Parlamentariergruppe und Sprecher für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, beleuchtete die Perspektive der deutschen Politik. Er verwies auf die enge industrielle Verflechtung beider Länder sowie auf die starke Präsenz deutscher Unternehmen in China und die Attraktivität Deutschlands als Investitionsziel für chinesische Unternehmen in Europa. Zugleich räumte er ein, dass es im Bereich Marktzugang und Geschäftsumfeld weiterhin offene Fragen gebe, und sprach sich für gemeinsame strategische und institutionelle Lösungsansätze aus.

In seiner Rede erklärte Dr. Andreas Nicolin, Ministerialdirigent, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dass das Ministerium seit vielen Jahren in engem Austausch mit dem chinesischen Handelsministerium und der chinesischen Botschaft stehe. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit bringe beiden Seiten konkreten Nutzen. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Unternehmen steige stetig, in mehreren Technologiefeldern hätten sie bereits Spitzenpositionen erreicht. Deutschland trete für fairen Wettbewerb ein, investierende Unternehmen seien willkommen, und das Geschäftsumfeld solle weiter verbessert werden. Der Dialog zu Themen wie Exportkontrollen und Investitionsprüfungen werde intensiviert, um Missverständnisse abzubauen und Vertrauen zu stärken.

Die Impulsvorträge orientierten sich eng am Leitthema Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit:

  • Alessandro Gasch, CTO für Forschung und Innovation bei SAP, veranschaulichte die Schlüsselrolle digitaler Technologien für Wettbewerbsfähigkeit und intelligente Industrieökosysteme.
  • Filip Delalieux, Vice President Botree, stellte Praxisbeispiele aus der Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz vor.
  • Zhang Pei, Director Asia Affairs bei ALBA, beleuchtete Chancen und Herausforderungen in Abfallwirtschaft, Recycling und grüner Transformation aus Perspektive konkreter deutsch-chinesischer Kooperation.
  • Andreas Glunz, Managing Partner bei KPMG Deutschland, präsentierte zentrale Ergebnisse des CHKD X KPMG „Business Confidence Survey of Chinese Companies in Germany 2025“ und gab Einblicke in die aktuelle Situation chinesischer Unternehmen sowie deren nachhaltigkeitsbezogene Herausforderungen.

Die anschließende Podiumsdiskussion moderierte der renommierte China-Experte Professor Dr. Eberhard Sandschneider. Teilnehmende waren Hou Xiaohong, Geschäftsführerin des Europäischen F&E-Zentrums von Chery, Dr. Liu Qiang, Vizepräsident des Europäischen Forschungsinstituts von Li Auto, sowie Wenpei (Viola) Lin Brachwitz, Director Public Affairs von CATL. Unter dem Thema „Digitalisierung, Automobilindustrie, Energie und Konsum“ diskutierten die Experten über industrielle Transformation, technologische Innovation sowie Markttrends. Praxisbeispiele aus den Bereichen intelligente Mobilität, erneuerbare Energien, Logistik und Lieferketten sowie Konsumtrends verdeutlichten die vielfältigen Potenziale für vertiefte Kooperationen und gemeinsame Innovationsprojekte.

In seinem Schlusswort fasste Li Dong, Co-Vorsitzender der CHKD und Präsident der ICBC-Filiale Frankfurt, die Ergebnisse des Forums zusammen:
„Mit Blick auf die Zukunft haben wir allen Grund zu Zuversicht. Der Aufschwung neuer Produktivkräfte, die beschleunigte Energiewende sowie die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und intelligenter Fertigung eröffnen der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit völlig neue Perspektiven.“

Als eines der wichtigsten bilateralen Wirtschaftstreffen hat sich das CHKD Forum der Chinesischen Handelskammer in Deutschland über viele Jahre hinweg zu einer zentralen Dialogplattform zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft in Deutschland entwickelt. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen gewinnt dieses konstruktive Austauschformat weiter an Bedeutung und leistet einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern.

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